Ziel der neuen Therapieform “partielle Faszienaktivierung” ist die Entspannung der Faszien über eine Veränderung des inneren Milieus. Die altbekannten Methoden bewirken eine Dehnung der großen Faszien oder einen erhöhten Stoffwechsel über mechanische Bearbeitung. Diese Behandlungen sind oft sehr schmerzhaft und langwierig. Zu den vorhandenen Schmerzen kommen also noch weitere hinzu.
Das geht aber auch anders:
Unter Einbeziehung der Psyche über positive (statt negative) Gefühle kann der Nervus Vagus stimuliert werden. Der Körper baut von sich aus ein anderes Milieu auf. Jetzt können besondere körperlichen Übungen (BuG) zum Aufbau der Muskeln erfolgen.
Was sind Faszien?
Das Wort kommt aus dem Lateinischen „fascie“ und bedeutet Band oder Bandage. Daher wird auch von Bindegewebe gesprochen. Darunter versteht man das relativ feste weiße Netz, von dem die Muskeln umgeben sind. Auch die Organe werden von dieser Bindegewebshaut umgeben. Dem Bindegewebe wurde bisher wenig Bedeutung beigemessen. Es wurde nur als Formgebung angesehen – ohne weitere Funktion. Zum Bindegewebe wurden auch die Sehnen gezählt. Die Untersuchungen bei Sehnenverletzungen erforderten jedoch eine weiterführende Beschäftigung mit diesen Geweben.
Die Fortschritte in der medizinischen Forschung ermöglichten tiefere Einblicke in Form und Funktion. Die Faszien gerieten so in den Fokus des Interesses.
Unter Faszien wird nun jede Umhüllung von Strukturen verstanden. Das heißt auch, dass der Aufbau der Faszien unterschiedlich ist. Darauf im Detail einzugehen, würde hier zu weit führen.
Wichtig ist zu wissen, dass die Faszienfasern elastisch, weich, dehnbar und informationsleitend sind.
Faszien befinden sich überall in unserem Körper und sind miteinander verbunden. Sie bilden ein Netzsystem, das als ein weiteres Organsystem angesehen werden kann.
Wie kommt es zu den Schmerzen?
Hier eine vereinfachte Darstellung: Grundsätzlich dadurch, dass sich die glatte, geordnete Struktur der Faszie verändert. Sie verdickt sich, verliert die Elastizität und die Informationsleitfähigkeit. Diese Veränderung wird als „Störung“ an den Organismus gesendet. Der Schmerz ist entstanden.
Der Grund für die „Verfilzung“ des eigentlich sehr glatten und geordneten Gewebes kann sehr unterschiedlich sein:
- Mechanische Verletzung durch zum Beispiel einen Unfall (Schneiden, Fallen mit Knochenbruch…)
- Überanstrengung beim Sport oder Überlastung durch Fehlbelastung
- Stoffwechselerkrankungen
- Stress und damit verbunden zu wenig Erholungsphasen
- Psychische Belastungen wie zum Beispiel Traumata, Ängste oder andere tiefgreifende, belastende Gefühle
- Andere Erkrankungen, die das Milieu verändern
Wie gehe ich mit meinen Schmerzen um?
Wir empfinden Schmerzen als sehr negativ und belastend. Das ist gut so, denn sie haben eine Wächterfunktion: „Achtung, hier stimmt etwas nicht. Bitte sofort darum kümmern!“ Sie sind lebenswichtig. Wenn wir dieses beachten, können sie zu einem liebevollen Lebensfreund werden.
Welche Möglichkeiten der Schmerzbehandlung gibt es?
Wir haben grundsätzlich drei Möglichkeiten, das Thema Schmerz zu bearbeiten:
- Ich versuche den Schmerz zu ignorieren.
- Ich bekämpfe den Schmerz mit Medikamenten.
- Ich suche nach der Ursache und stelle diese ab.
Zu 1. Ignorieren oder durch Schonen den Schmerz zu umgehen, klappt bei kleinen Verletzungen. Der Körper verfügt über sehr effiziente Korrekturprogramme der Selbstheilung.
Zu 2. Bekämpfen mit Stoffen, die eine Betäubung beinhalten, ist eine Methode, die sehr häufig eingesetzt wird.
Zur Stresssenkung durch Schmerzmittel und damit verminderte Erholung kann kurzzeitig sinnvoll sein. Schmerzen zu haben bedeutet Stress, und Stress verstärkt die Schmerzen. Außerdem kann schon der Gedanke an die Schmerzen Angst hervorrufen und die Stressspirale weiter nähren. Als Dauermöglichkeit muss immer im Fokus bleiben, dass diese Mittel eine große Bandbreite von Wirkungen und somit Eingriffe in den gesamten Stoffwechsel haben mit oft erheblichen unerwünschten Folgen.
Zu 3. Dieser Weg ist der Wichtigste und für eine Genesung der Entscheidende. Die Gründe für die Erkrankung können sehr unterschiedlich sein. Daher ist es sinnvoll, den Körper in seiner Genesung von allen möglichen Seiten her so zu unterstützen, dass er wieder in einer harmonischen Funktion arbeiten kann.
Eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise sollte grundsätzlich angestrebt werden.
Die Partielle FaszienAktivierung
Mit der PFA verändern wir die gestörte Struktur der Faszienfasern von außen über elektrische Impulse. Dazu benötigen wir keine Apparatur, sondern bedienen uns bei den körpereigenen Systemen. Jede Berührung der Haut löst einen kleinen, aber wirkungsvollen Impuls aus, auf den entsprechend reagiert wird.
Wenn die Haut sanft und liebevoll berührt wird, wird die Information: „Alles ist schön. Ich kann mich ganz entspannen.“ ausgegeben.
Dieses positive Signal an einer bestimmten Stelle zu setzen, bewirkt in dieser Körperregion eine erhöhte Entspannung.
Unser Körper ist ein System und die Bewegungen werden in einer Muskelkette ausgeführt. Wird an einer zentralen Stelle dieser Impuls gesetzt, durchläuft er die ganze Kette.
Wir kennen das alle. Komme ich zu nahe an die Flamme der Kerze, ziehe ich blitzartig, automatisch meine Hand zurück. Wenn ich etwas Wohltuendes berühre, genieße ich – nicht nur meine Finger fühlen es, sondern ich als Ganzes.
Die zu berührende Zentralpunkte sind überall am Körper, entsprechen aber nicht den Akupunkturpunkten. Sie sind in Europa schon lange bekannt gewesen, doch in Vergessenheit geraten. Vor kurzer Zeit wurden alte Schriftstücke aus dem alt-italienischen und alt-französischen übersetzt und ausgewertet. Die Wirkungsweise hat die Experten begeistert. (Ich kann leider nicht mehr dazu sagen.)
Die Punkte befinden sich an den Füßen, Beinen, Rumpf, Hals und am Kopf.
Die Füße zum Beispiel haben eine zentrale Bedeutung für den Stand und die Standsicherheit des Menschen. Sie sind die Basis und somit haben sie auch einen großen Einschluss auf die Haltung, auf den gesamten Rücken.
Unsere Haltung, ob gebückt oder aufrecht hat eine große Auswirkung auf unsere Psyche. Selbstbewusste Menschen stehen aufrecht. Der Stress kann sie nicht so beherrschen wie es bei ängstlichen, gebückten der Fall ist.
Der Weg
Ich habe in groben Zügen diese neue, alte Therapieform beschrieben. Etliche Physiotherapeuten arbeiten inzwischen damit und erzielen Ergebnisse, die auch sie nicht gewohnt waren. Es ist mühsam, diese Therapeuten zu suchen und zu finden.
Die Methode ist in die Bewusst-und-Gesund Kurse (live online in kleinen Gruppen) integriert. Sie sind über unser Portal direkt buchbar. Durch die wöchentlichen Übungsstunden ist es auch gut zu erreichen, dass die PFA zur neuen, heilsamen Gewohnheit wird.